DAZ
„DaZ“ an unserer Realschule plus
„DaZ“ – die Abkürzung steht für „Deutsch als Zweitsprache“ und bezeichnet ein Unterrichtsangebot, das Mädchen und Jungen zugutekommt, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die aber zwingend Deutsch lernen müssen, um in absehbarer Zeit am Regelunterricht in möglichst allen Schulfächern erfolgreich teilnehmen zu können.
Grundsätzlich hat jedes neu zugewanderte Kind, das über keine oder unzureichende Deutschkenntnisse verfügt und an unserer Schule angemeldet ist, einen Anspruch auf eine umfassende sprachliche Förderung, die sich im Regelfall über den Zeitraum von bis zu zwei vollständigen Schuljahren erstreckt. Je nachdem, wie umfangreich der individuelle Förderbedarf eines Kindes ist, stehen diesem derzeit drei verschiedene Kursangebote offen:
- ein „Intensivkurs“ für Schülerinnen und Schüler mit sehr großem Förderbedarf in der deutschen Sprache;
- ein „Anfängerkurs“ für Schülerinnen und Schüler mit Grundkenntnissen in der deutschen Sprache;
- ein „Fortgeschrittenenkurs“ für Schülerinnen und Schüler mit soliden Kenntnissen in der deutschen Sprache, die in absehbarer Zeit keine weitere Förderung mehr benötigen.
Ziel: Erfolgreiche Teilnahme am deutschsprachigen Regelunterricht
Da alle DaZ-Kurse durchlässig sind, haben Schülerinnen und Schüler, die ihre Deutschkenntnisse in dem erforderlichen Umfang verbessern können, jederzeit die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an einem noch anspruchsvolleren Kurs zu qualifizieren. Die allermeisten Schülerinnen und Schüler, die unsere im Schuljahr 2015/16 eingerichteten DaZ-Kurse bisher besuchten, erzielten in der vorgesehenen Zeit gute Lernfortschritte. Viele sind nicht mehr auf eine explizite sprachliche Förderung angewiesen und nehmen am deutschsprachigen Regelunterricht ihrer jeweiligen Klassenstufe teil.
Um neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern ein erfolgreiches Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen, steht ihnen ein Team aus qualifizierten DaZ- und Deutschlehrern zur Verfügung. Leiterin unseres DaZ-Teams, die auch für die Erstellung unseres DaZ-Konzepts verantwortlich zeichnet, ist die DaZ- und Französischlehrerin Nadine Vèbre-Burtscheid. Für zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus Ländern wie Syrien, Iran, Ägypten, Marokko, Russland, Polen, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina oder Albanien ist sie nicht nur erste Ansprechpartnerin in Fragen rund ums Deutschlernen, sondern hilft den jungen Menschen auch dabei, sich in unserem Land und an unserer Schule besser zurechtzufinden. So gehört das gemeinsame Ausfüllen von Formularen ebenso zu ihrem Aufgabenspektrum wie das Vertrautmachen mit schulischen oder außerschulischen Förderangeboten.
Frau Vèbre-Burtscheid war es auch, die im Einvernehmen mit der Schulleitung im zweiten Stock unseres Schulgebäudes in Mülheim-Kärlich einen „DaZ-Raum“ installierte. Diesen stattete sie sukzessive mit vielfältigen Unterrichtsmaterialien und Lernhilfen aus, die das Deutschlernen erleichtern und vergnüglicher machen.
Für zahlreiche Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund ist der DaZ-Raum aber längst mehr als ein Ort, an dem sie ein- oder mehrmals in der Woche zum gemeinsamen Deutschlernen zusammenkommen. Er ist für sie auch eine Art Rückzugsraum, wo sie in einem geschützten Umfeld ihre individuellen Erfahrungen und Erlebnisse an ihrem neuen Wohnort miteinander austauschen können. Neben Frau Vebre-Burtscheid, die DaZ im aktuellen Schuljahr in einem Umfang von 14 Wochenstunden unterrichtet, bieten die Kolleginnen Frau Kalisz (7 Wochenstunden) und Frau Hebel (3 Wochenstunden) DaZ-Unterricht an unserer Schule an.
Übersicht über Hilfs- und Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die im DaZ-Bereich angesiedelt sind:
- Stichwort „Willkommenskultur“: Erarbeitung und Verteilung von Mappen und Arbeitsmaterialien für die ersten Wochen in der „Stammklasse“,
- Vermittlung von Feriensprachkursen der Volkshochschulen (VHS),
- Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen zur Lernförderung (Bildung und Teilhabe),
- Hilfe bei der Durchführung von „Feststellungsprüfungen“, um die sprachlichen Fähigkeiten eines Schülers in dessen Muttersprache zu eruieren,
- Durchführung von Potentialanalysen zur Feststellung individueller Stärken und Kompetenzen,
- Erstellung spezifischer „DaZ-Zeugnisse“,
- Coaching und Vermittlung von Schüler-Dolmetschern (erfahrene Schüler, die dieselbe Muttersprache sprechen und in Deutsch so gut sind, dass sie Neuankömmlingen bei der Verständigung helfen),
- Vermittlung kultureller und lebenspraktischer Aspekte bei Erkundungen oder Schulausflügen